Wenn Sie in den Digitaldruck einsteigen, gehören CYMK-Tinten zur Grundausstattung. Sie eignen sich hervorragend für den Druck auf weiße Oberflächen wie selbstklebende Folie aus Vinyl oder Material für Banner. Nach und nach wächst Ihr Unternehmen und der erste Kunde, der eine Schaufenstergrafik bei Ihnen bestellen möchte, wird nicht lange auf sich warten lassen.
Mit diesem System können Sie zwar auch transparente Fensterfolien bedrucken, werden jedoch feststellen, dass die Druckergebnisse unterschiedlich sind. Da CMYK-Solvent- oder UV-Tinte halbtransparent ist, verliert sie deutlich an Leuchtkraft, wenn sie auf ein transparentes Material aufgetragen wird. Und hier kommt die weiße Tinte ins Spiel.
Bedrucken von transparenten Substraten
Es ist nicht möglich, auf einem transparenten Material leuchtende Farben nur mithilfe von CMYK-Tinte zu erzielen. Man kann natürlich Formen aus weißer Vinylfolie zuschneiden und auf die entsprechenden Bereiche kleben, aber das ist schwierig und zeitaufwendig.
Wenn Sie jedoch mit einem Gerät arbeiten, das über einen Kanal für weiße Tinte verfügt, können Sie weiße Bereiche genauso präzise und einfach drucken wie jede andere Farbe. Dazu müssen Sie lediglich eine Volltonfarbe in Ihrer Designdatei angeben. Der RIP erkennt dies und setzt weiße Tinte für den Druck ein.
Je nach Anwendung möchten Sie vielleicht zuerst die weiße Tinte als Untergrund für Ihre CMYK-Schicht drucken. Alternativ können Sie auch zunächst die CMYK-Daten drucken und dann mit einer Schicht weißer Tinte bedecken – dieses Verfahren wird normalerweise beim Druck von UV-Tinte auf Acryl-Fotoblöcke eingesetzt, bei denen sich das Foto auf der Rückseite des Substrats befindet.
Unterschiedliche Opazität im Design
Abgesehen davon, dass der Arbeitsablauf schneller und genauer ist, gibt es noch einen weiteren wichtigen Grund, weiße Tinte anstelle einer separaten weißen Vinylmaske zu verwenden: Durch die Einbeziehung der weißen Flächen in die Druckdaten, sind Sie bei der Gestaltung des Endprodukts wesentlich flexibler.
Beim Drucken von Grafiken für ein Schaufenster kann es beispielsweise sinnvoll sein, die Transparenz nicht für das gesamte Bildmaterial zu sperren, sondern nur die Textelemente der Grafik hervorzuheben. Sie können in diesem Fall sehr präzise festlegen, welche Bereiche mit weißer Tinte zu hinterlegen sind und für welche Bereiche Sie einen semitransparenten Effekt erhalten wollen.
Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass der Text gut zu erkennen ist und sich vom Rest des Designs abhebt. Gleichzeitig bleiben die anderen Elemente sichtbar, ohne den Blick auf die Produkte im Inneren des Geschäfts zu verdecken.
Diese Methode kann auch bei der Verpackungsentwicklung für Verpackungsmuster verwendet werden, bei denen spezielle Substrate wie Metallic-Karten teilweise maskiert werden können. So lassen sich eindrucksvolle Designs mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen metallischen und unifarbenen Elementen erzeugen.
Bedrucken dunkler Oberflächen
Möglicherweise müssen Sie für verschiedene Anwendungen auch auf dunkle oder farbige Substrate drucken. In diesem Fall könnte der Druck eines Vinyl-Aufklebers ein guter Ansatz sein, aber dies verlängert die Produktionszeit und verringert die Fehlertoleranz. Direkt auf das Substrat zu drucken, ist nicht nur schneller und sicherer, sondern liefert auch ein saubereres, professionelleres Ergebnis.
Da die CMYK-Tinte halbtransparent ist, entsteht beim direkten Druck auf ein dunkles oder farbiges Material eine Mischfarbe, die den Farbton des Substrats durchscheinen lässt. Mit weißer Tinte können Sie eine weiße Oberfläche unter die CMYK-Tinte legen und somit die gewünschte Wirkung erzielen, ohne dass das Bild verdeckt wird.
Dies ist auch dann nützlich, wenn einfarbige Objekte direkt bedruckt werden sollen wie im Falle des UV-Drucks. Ob Sie nun kleine Werbeartikel wie USB-Sticks oder größere Artikel wie Elektronikgehäuse bedrucken: Sie können nie garantieren, dass der Artikel weiß sein wird. Damit Sie jeden Kundenauftrag erfüllen können, ist weiße Tinte für diese Art von Anwendungen unverzichtbar. Aus demselben Grund wird auch weiße DTG-Tinte (Direct-to-Garment = Textildirektdruck) für den Druck auf dunkle Kleidungsstücke verwendet.
Was Sie über weiße Tinte wissen müssen
Ihre einzigartigen Eigenschaften erhält weiße Tinte durch eine spezieller Zusammensetzung, die sich von CMYK-Tinte unterscheidet. Weiße Tinte enthält zumeist mikroskopisch kleine Partikel in einer Suspension, die eine opake Oberfläche ermöglichen. Deshalb gehört zu jedem Gerät, das weiße Tinte enthält, auch ein System, das die Tinte aufrührt oder umwälzt. Dadurch bleibt die sie gleichmäßig dicht, setzt sich nicht ab und verklumpt nicht.
Bei der Auswahl eines Geräts, mit dem weiße Tinte gedruckt werden kann, ist die Opazität der weißen Tinte eines der wichtigsten Kriterien. Es mag verlockend sein, sich für ein billigeres System mit einer weniger deckenden Tinte zu entscheiden, langfristig wird dies jedoch kostspieliger. Der Grund: Es sind mehrere Durchgänge mit weißer Tinte erforderlich, um die gewünschte Opazität zu erreichen. Sie verbrauchen also mehr Tinte und die Herstellung von Grafiken dauert länger.
Tinte mit hoher Deckkraft ermöglicht es, in einem einzigen Durchlauf einen soliden weißen Block zu produzieren, ohne den Arbeitsablauf zu beeinträchtigen.
Fazit
Viele Druckereien kommen auch ohne weiße Tinte gut zurecht. Wenn Sie Ihren Kunden jedoch mehr Möglichkeiten bieten und bei der Art der von Ihnen angebotenen Produkte flexibler sein möchten, kann weiße Tinte mit hoher Deckkraft Ihren Ruf als Unternehmer erheblich verbessern und letztendlich dazu beitragen, höhere Gewinne für Ihr Unternehmen zu erzielen.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, welche Möglichkeiten der Druck mit weißer Tinte bietet, nehmen Sie Kontakt mit uns auf und sprechen Sie mit einem Experten darüber, wie Sie Ihr Unternehmen weiterentwickeln möchten.