Roland DG Blog
 

Tinte für Digitaldruck Welche Tinte brauchen Sie?

Egal ob Neueinsteiger oder Profi: Sie brauchen die für Ihr Druckvorhaben geeignete Tinte. Alles, von der Konfiguration der Tinte bis hin zu ihrer chemischen Zusammensetzung, wirkt sich auf Ihre Möglichkeiten und die erzielbaren Ergebnisse aus.

Keine Tinte kann alles, kein Drucker funktioniert mit allen Tintenarten. Wenn Sie aber wissen, was Sie vorhaben, können Sie diese grundlegenden Fragen für Ihr Unternehmen beantworten.

UV-Tintenkartuschen in einem UV-Drucker

 

Was ist eine Tintenkonfiguration?

Wenn Sie einen Digitaldrucker kaufen, verfügt dieser über eine feste Anzahl von Tintenkanälen, üblicherweise vier oder acht. Jeder Kanal kann eine Tintenart bereitstellen. Bevor Sie sich für einen Digitaldrucker entscheiden, müssen Sie entscheiden, welche Tinten in den Kanälen installiert werden sollen, da dies bestimmt, welche Arbeiten Sie in welcher Geschwindigkeit erzeugen können.

Tintenfarben und -typen

Schauen wir uns an, welche Kategorien bei beinahe allen Tintentechnologien vertreten sind, bevor wir ins Detail gehen.

CMYK

Diese grundlegende Vier-Farbkombination finden Sie in praktisch jeder Drucklösung. CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und Black*, womit Sie die meisten Farbanwendungen in guter Qualität erzeugen können.

*Warum steht das K in CMYK für Schwarz?

K ist die Abkürzung für „Key“ oder „Key Plate“ - Schlüsselplatte. Dieser Begriff aus dem manuellen Druckprozess bezieht sich auf die schwarz druckende Platte, an der die andern Platten (C, M und Y) ausgerichtet werden.

Helle Farben

Die Abkürzungen Lc, Lm und Lk weisen darauf hin, dass hellere Farben für Cyan, Magenta und Schwarz verwendet wurden. Dadurch entstehen sanftere Farbverläufe, bei denen die Farben ineinander übergehen. So treten beispielsweise bei Hauttönen und Gesichtern häufig mehrere beinahe gleiche Schattierungen derselben Farbe auf. Mit hellen Tinten erzeugen Sie realistischere Ergebnisse.

Zusätzliche Farben

Sie können Ihrem Tintensatz zusätzliche Primärfarben wie Rot, Grün oder Orange hinzufügen. Wird nur mit CMYK gedruckt, können einige Rot- oder Grüntöne kaum genau reproduziert werden. Bei den meisten Druckanwendungen ist das kein Problem, aber wenn Sie die Markenfarben eines Kunden treffen müssen, ist es sehr wichtig. Mit weiteren Tintenfarben erweitern Sie Ihren Farbraum oder Farbgamut und erzeugen präzisere Farben.

Weiße Tinte

Wenn Sie ausschließlich weiße Medien bedrucken, können Sie die meisten Produkte ohne den Einsatz weißer Tinte erzeugen. Sollten Sie Ihrer Produktpalette jedoch Glasdekorfolie hinzufügen wollen, müssen Sie höchstwahrscheinlich transparentes oder selbsthaftendes Vinly bedrucken. In diesem Fall dient weiße Tinte als Basis, auf der die Grafiken besonders gut zur Geltung kommen. Auch beim direkten Drucken auf dunkle Substrate benötigen Sie einen weißen Untergrund, damit die Grafiken deutlich sichtbar werden.

Gedruckte Struktur mit Spot-UV- und GlossTinte

Gloss und Spot-UV-Tinte

Gloss oder durchsichtige Tinte ist transparent und wird beim UV-Druck verwendet. Sie kann genau wie andere Tinten mit großer Genauigkeit direkt aufgetragen werden. Mit Glanztinte können Sie Ihrem Druckerzeugnis punktuell Gloss und 3D-Strukturen hinzufügen, um spannende Effekte zu erzeugen, Gravuren zu simulieren und sogar Brailletext weniger aufwändig als bei anderen manuellen Prozessen zu erzeugen.

Metallische Farbe

Mit metallischer Farbe sind weitere Spezialeffekte möglich. Mit Silber Metallic-Tinte können Sie Ihrem Druckerzeugnis silberfarbene Akzente verleihen oder CMYK-Grafiken mit metallischem Untergrund aufwerten. Außerdem können Sie metallische Materialien bedrucken, sodass die nicht bedruckten metallischen Stellen einen schönen Effekt erzeugen.

Grundierung

Wer sich mit speziellen Druckanwendungen befasst, stellt schnell fest, dass die Haftung der Tinte am Substrat eine wesentliche Frage ist. Materialien wie Aluminium, Edelstahl, Glas und bestimmte Kunststoffe werden für alle Tintentechnologien zur Herausforderung. Vor dem Drucken kann manuell eine Grundierung aufgetragen werden. Sie können Ihren Drucker jedoch auch mit einem druckbaren Primer konfigurieren; der Druckbereich wird so präziser grundiert, was Zeit und Kosten spart.

 

Tintentechnologien

Sovent- & Eco-Solvent-Tinte

Solvent Tinten bestehen aus Pigmenten, die in einer ölbasierten Lösung suspendiert sind. Echte solvent Tinten haben einen hohen VOC-Anteil (flüchtige organische Verbindungen), das Erzeugnis hat oft einen deutlich wahrnehmbaren Geruch. Eco-solvent-Tinte besteht aus raffinierten Ölextrakten, das bringt mehrere Vorteile: Sie ist biologisch abbaubar, hat einen niedrigen VOC-Anteil und ist für zahlreiche Anwendungen geeignet.

UV-Tinte

UV-Tinte wird von einem Druckkopf aufgetragen und sofort mittels UV-Lampen ausgehärtet. Das Finish ist extrem robust. Die Tinte kann nicht in das Substrat einziehen oder verlaufen, gestochen scharfe Qualität ist somit praktisch garantiert, egal ob auf Vinly, Kunststoff, Holz, Metall oder nahezu allen anderen Substraten. Diese Vielseitigkeit macht sie zu einer beliebten Wahl für Direktdrucke für Objekte sowie großformatige Rolle-zu-Rolle-Verfahren.

Thermosublimationstinte

Thermosublimation wird häufig beim Drucken auf synthetische Gewerbe sowie oberflächenbehandelte Festkörper (z. B. Tassen) eingesetzt. Das Design wird meist spiegelverkehrt auf spezielles Transferpapier gedruckt und dann mittels Wärme auf das Substrat aufgebracht. Da die Tinte auf molekularer Ebene fixiert wird, ist das Druckergebnis praktisch dauerhaft.

Wässrige Textiltinte

Diese Tinten werden beim Textildirektdruck  angewendet. Die Tinte wird auf das vorbehandelte Gewebe aufgetragen, welches dann einen Wärmeprozess bei einer bestimmten Temperatur durchläuft, um die Tinte auszuhärten. So entstehen gestochen scharfe Drucke, die mit herkömmlichen Methoden wie Siebdruck nicht erzeugt werden können.

GREENGUARD Logo für Digitaldrucktinte

Tintenzertifizierung und -regulierung

Die meisten käuflichen Tinten müssen Normen für chemische Sicherheit erfüllen. Diese Zertifizierungen werden von offiziellen Stellen verliehen, beipsiele dafür sind ÖKO-TEXT Eco Passport und GREENGUARD. Die meisten Tinten sind für die gängigen Anwendungen geeignet. Einige Kunden wie Schulen und Krankenhäuser unterliegen jedoch strengeren Regeln. Sollten Sie diese Kunden bedienen wollen, lohnt sich möglicherweise Tinte für Digitaldruck, die für diese Umgebungen zugelassen ist.

OEM-Tinten

Viele frisch gebackene Druckfachleute möchten Kosten sparen und nutzen dann Tinten, die nicht von Herstellern stammt, die von den Hardware-Entwicklern empfohlen werden. Diese Tinten können durchaus günstiger sein. Die Ersparnis ist jedoch nicht von Dauer. Da die Geräte für eine bestimmte Tintenformulierung entwickelt wurden, können Tinten von Drittanbietern den Drucker langsam beschädigen und zu unnötigen Ausfallzeiten und Reparaturkosten führen. Außerdem schließen die meisten Garantien von nicht genehmigten Tinten verursachte Schäden aus. Ferner kann nicht garantiert werden, Tinten von Drittanbietern die oben genannten Zertifikate haben.

Sie brauchen Hilfe bei der Auswahl der richtigen Tintentechnologie?

Hoffentlich hat dieser Artikel Klarheit zum Thema Tintentechnologie und ihren Unterschieden gebracht. Bei weiteren Fragen sprechen Sie einfach mit unseren Fachleuten, die Ihnen gerne helfen.