Verschiedene Tintenfarben in einem Druck- und Schneideplotter
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CMYK-Tintenkonfiguration und mehr: Ergänzung Ihrer Tintenkonfiguration um zusätzliche Farben

Gedruckte Farbgrafiken können ein echter Blickfang sein und eine riesige Farbpalette kann detailgenau wiedergegeben werden, aber jede Technologie hat ihre Grenzen. Das Farbergebnis auf dem Bildschirm im Vergleich zu dem auf Papier, Vinylfolie oder einem beliebigen anderen Objekt, das Sie bedrucken möchten, kann sich erheblich unterscheiden – eine ständige Herausforderung für alle, die am Bildschirm entwerfen und im CMYK-Verfahren drucken.

Der Grund dafür ist der Farbgamut (Farbraum). Ein Gamut ist die gesamte Bandbreite von etwas – in diesem Fall die gesamte Farbpalette, die Sie mit verschiedenen Farbkombinationen erreichen können.

Im Gegensatz zu Digitalbildschirmen, bei denen Rot, Grün und Blau (RGB) als Grundfarben verwendet werden, aus denen sich weitere Farben ableiten lassen, verwendet der Druck das Vierfarbverfahren: Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (das K steht dabei für Keyplate bzw. die Basis für die Erzielung eines satten Farbtons), abgekürzt CMYK.

Die Wissenschaft von Farbe und Licht

Wenn wir etwas tiefer in die Materie einsteigen, dann bedeutet Farbe das, was wir wahrnehmen, wenn verschiedene Wellenlängen des Lichts unsere Augen erreichen. CMYK geht von einem hellen oder weißen Hintergrund aus, der weißes Licht reflektiert, und die verschiedenen Tinten reduzieren den Anteil des weißen Lichts, der reflektiert wird.

Dieser Prozess wird in der Regel als subtraktiv bezeichnet, da das Material von Weiß (unbedrucktes Substrat) bis in ein zusammengesetztes Schwarz (100 % CMYK) überführt wird. Der umgekehrte Weg ist die additive Farbe (RGB), bei der Kombinationen aus rotem, grünem und blauem Licht verwendet werden, um Farbe zu erzeugen. Auf diese Weise wird ein schwarzer beziehungsweise leerer Bildschirm bis hin zu weiß (100 % RGB kombiniert).

Ein Spektrum von Licht in verschiedenen Farben, das auf das Auge trifft
Ein Spektrum von Licht in verschiedenen Farben, das auf das Auge trifft

In den meisten Fällen ist CMYK für den Druck hervorragend geeignet und kann mit der heutigen Drucktechnik ausgezeichnete Ergebnisse liefern. Allerdings ist der Farbraum viel kleiner als bei RGB und es können weniger Farben wiedergegeben werden. Aus diesem Grund kann etwas auf dem Bildschirm großartig aussehen, im Druck aber verwaschen oder stumpf wirken.

Das bedeutet auch, dass einige Farben mit dem CMYK-Farbmodell nicht reproduziert werden können, da sie "außerhalb des Farbraums" liegen, und dass Farben ihre Lebendigkeit verlieren können, wenn Sie das Bild oder Design von RGB nach CMYK konvertieren.

Gibt es also Möglichkeiten, gedruckte Farben zu verbessern, wenn das CMYK-Farbmodell einfach nicht ausreicht?

Die Antwort lautet natürlich „ja“. Aber leider ist es nicht damit getan, einfach ein paar Tasten auf Ihrem Computer anzuklicken. Lesen Sie weiter, und erfahren Sie, wie Sie vorgehen können.

Erweiterung des Farbraums mit zusätzlichen Tintenfarben

Bei der Verwendung des Vierfarbdrucks ist es mitunter schwierig, leuchtende Grün- und Orangetöne abzubilden, weil sie außerhalb des reproduzierbaren Farbraums des Tintensets liegen.

Mit dem CMYK-Farbmodell erhalten wir eine „annähernd passende“ Farbübereinstimmung, und die meisten Betrachter werden keinen Fehler feststellen. Wenn Sie jedoch die Farben mit dem Bildschirm oder anderen Drucken vergleichen, werden die Abweichungen deutlicher. Dies trifft besonders dann zu, wenn Sie versuchen, die Farben bestimmter Marken genau zu treffen.

Wer versucht, das grün-orange-rote Logo von 7Eleven richtig zu reproduzieren, wird die Designer nicht selten verwünschen. Dasselbe gilt für easyJet, Harley Davidson und eine Vielzahl von Wohltätigkeitsorganisationen, die Grün als Hauptfarbe ihrer Marke verwenden.

Auswahl des richtigen Farbtons für den Druck von Markenfarben
Auswahl des richtigen Farbtons für den Druck von Markenfarben

Die Farbe ist fast immer das Hauptmerkmal, das ein Kunde mit einer Marke in Verbindung bringt. Sie hat einen hohen Wiedererkennungswert und schafft eine emotionale Bindung – mehr als alle anderen Faktoren. Es ist so offensichtlich, wenn die Farbe nicht stimmt. Nichts ist für Ihren Kunden wichtiger als die Übereinstimmung mit seiner Markenfarbe. Gelingt Ihnen das nicht, hat dies schwerwiegende Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit Ihren Kunden.

Das Mischen von Volltonfarben beziehungsweise Sonderfarben und das Hinzufügen einer zusätzlichen Druckplatte ist traditionell der beste Weg, um mit einem alternativen Vierfarbdruckverfahren schwierige Markenfarben darzustellen, aber oft ist dies teuer.

Der erweiterte Farbraum (Farbgamut), der bei ausgewählten Roland-Druckern verfügbar ist, ermöglicht zusätzliche Tintenkonfigurationen, die je nach Gerät grüne, rote oder orange Tintenkanäle umfassen können. Diese zusätzlichen Tinten erhöhen die Anzahl der Farben, die angepasst werden können, und verbessern die Sättigung der Farben.

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen mit Sonderfarben arbeiten müssen, können Sie mit einem erweiterten Farbraum bis zu 90 % der Sonderfarben abdecken, ohne dass Sie mischen, die Kanten säubern und unnötig Tinte verbrauchen müssen. Das bedeutet für Sie eine höhere Gewinnspanne und mehr Zeit für die Produktion.

Ein Foto mit einer Vielzahl von Hauttönen und Farbverläufen
Ein Foto mit einer Vielzahl von Hauttönen und Farbverläufen

Weichere Farbverläufe mit hellen Tinten drucken

Enthält das zu druckende Bild viele helle Töne, dann druckt ein CMYK-Drucksystem dies als Halbton, d. h. mit Punkten, die in ihrer Größe oder ihrem Abstand variieren, um die helleren Farben darzustellen. In der Regel fällt dieser Übergang bei Gelb nicht auf. Er kann jedoch sichtbarer werden, je mehr weißes Licht durch die Lücken zwischen den Punkten bei den dunkleren Farben mit höherem Cyan- und Magentaanteil dringt.

Bei bestimmten Druckern ist es möglich, der Tintenkonfiguration helle Schattierungen von Schwarz, Cyan und Magenta (Lk, Lc, Lm) hinzuzufügen. Dies ist besonders für die Wiedergabe von Hauttönen beim Fotodruck sowie für den Druck sanfterer Farbverläufe von Vorteil.

Die Verwendung von hellen Schwarz-, Cyan- und Magenta-Tinten bedeutet, dass die Punkte in voller Größe und nicht als Halbton dargestellt werden, wodurch die Punkte weniger ausgeprägt sind und das Bild eine geringere Körnung aufweist. Die Qualität des gedruckten Fotos ist dadurch wesentlich höher.

Andere Spezialtinten

Zusätzlich zur Verbesserung Ihrer Möglichkeiten, Farben genau aufeinander abzustimmen, gibt es noch andere Tinten, die über die CMYK-Tintenkonfiguration hinausgehen und Ihre Möglichkeiten im Digitaldruck verbessern können.

Weiße Tinte

CMYK-Tinten lassen sich zur Erzeugung anderer Farben mischen, da sie transparent sind und verschiedene Wellenlängen des Lichts durchlassen. Dies führt zu Problemen, wenn helle Farben auf dunkle Oberflächen gedruckt werden, eine Kombination die vermutlich von vielen Druckereien und ihren Kunden angestrebt wird.

In diesen Fällen scheint das dunkle Substrat durch die transparente Tinte hindurch, wodurch die gedruckten Farben abgeschwächt oder gar nicht mehr erkennbar sind. Die Farbe Weiß ist eine so elementare "Farbe", dass viele Kunden es nicht fassen können, dass man sie nicht drucken kann. Tatsächlich war dies aber nicht möglich, bis eine geeignete deckende weiße Tinte entwickelt wurde. Die Einführung dieser Technologie stellte eine bedeutende Revolution in der Druckindustrie dar.

Da das Licht nicht durch weiße Tinte dringt, kann sie auf jede beliebige farbige Oberfläche gedruckt werden. Die Verwendung als Grundierung sorgt dafür, dass die darüber liegenden Farben besser zur Geltung kommen. Sie erhalten lebendige, ansprechende Ergebnisse und nicht einfach nur Farben, die „gut genug“ sind. Diese Anforderungen scheinen relativ grundlegend zu sein, aber die Einschränkungen des CMYK-Drucks bedeuten, dass die Möglichkeit, mit weißer Tinte zu drucken, für Ihr Unternehmen einen echten Wettbewerbsvorteil darstellt.

Weitere Informationen: Druck mit weißer Tinte: So unterstützt es Ihre Digitaldruckerei 

Primer und Gloss

Der UV-Druck ist eine weitere Technologie, die die Druckindustrie grundlegend verändert hat. Mit UV-Primer ist es möglich, auf schwer zu bedruckende Oberflächen zu drucken, z. B. auf bestimmte Metalle oder Glas. Auch wenn die Oberfläche vor dem Druck mit einer Grundierungslösung behandelt werden kann, kann dies aufwendig und teuer sein. Mit einer speziellen Primer-Tinte können Sie den Primer punktgenau nur an den Stellen auftragen, an denen er für den Druck benötigt wird.

Bedruckte Aufkleber mit glänzenden Highlights
Bedruckte Aufkleber mit glänzenden Highlights

Mit speziellen transparenten UV-Tinten können Sie eindrucksvolle Effekte für Designs erzeugen, mit denen Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Kunden auf sich ziehen. Sie können einzigartige Spezialeffekte wie künstliche Prägungen, Lackierungen und Texturen auf Designs erzeugen, die Ihre Kunden gerne anfassen und fühlen werden. Produktprototypen, Aufkleber mit Spezialeffekt, Blindenschrift und Glasdekorfolie für Fenster können mithilfe der glänzenden UV-Tintentechnologie erfolgreich gestaltet werden.

Weitere Informationen: Spot-UV, glänzende Tinte und gedruckte Effekte mit Digitaldruck 

Fazit

CMYK ist die Grundlage für den Druck, aber das bedeutet nicht automatisch, dass es das Maß aller Dinge ist. Die Druckindustrie ist eine innovative Branche, in der neue Technologien ständig neue Horizonte eröffnen, und das gilt nicht nur für die Maschinen. Die richtige Tinte mit dem richtigen Drucker kann Ihr Unternehmen auf ein neues Niveau heben.

Wenn Sie mehr erfahren möchten, wenden Sie sich an einen Roland DG-Experten, der Ihnen gerne das richtige Gerät mit der besten Tintenkonfiguration für Ihre Anforderungen empfiehlt.

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