von Roger Wambolt, Corel Product Expert bei Alludo
Dieser Beitrag aus unserer Gastblog-Reihe stammt von Roger Wambolt, Product Specialist bei Alludo, einem Unternehmen, das CorelDRAW-Vektorgrafikeditoren entwickelt. Roger erklärt, wie Roland-Farbpaletten in CorelDRAW verwendet werden können – eine nützliche Lektüre für CorelDRAW-Anwender und alle, die mehr über Farbbibliotheken im Allgemeinen erfahren möchten.
Bevor wir uns der Verwendung der Roland-Farbpaletten zuwenden, wollen wir uns einige der Farbmodi ansehen.
Die gebräuchlichsten Farbmodi sind RGB, CMYK und Pantone. Was bedeuten diese Begriffe?
- RGB Das RGB-Farbmodell ist ein additiver Farbmodus. Dieses Farbmodell deckt einen größeren Farbrai, als das CMYK-Modell ab und wird vorwiegend verwendet, wenn Bilder für das Internet, den Sublimationsdruck oder zur Darstellung auf digitalen Geräten wie beispielsweise Webgrafiken erstellt werden.
- CMY/CMYK Das CMY-Modell ist ein subtraktives Farbmodell, das Cyan, Magenta und Gelb nutzt. Üblicherweise wird der CMYK-Farbmodus für den Offset- und Digitaldruck verwendet. In der Praxis ist CMY jedoch normalerweise nicht die einzige Farbe, die verwendet wird. Ein echtes Schwarz kann nicht durch das Mischen von Druckfarben erzeugt werden, da die Druckfarben Unregelmäßigkeiten aufweisen und andere Einschränkungen bestehen. Um reinere Schwarz- und Grautöne zu erzielen, verwenden Druckereien zusätzliche schwarze Tinte, die als K bezeichnet wird. Die praktische Anwendung des CMY-Farbmodus im Druck ist daher das 4-Farben-CMYK-Verfahren.
- Pantone Volltonfarben oder Pantone-Farben entstehen durch individuell gemischte Farben und werden in der Regel dann eingesetzt, wenn mit CMYK-Farben spezielle Farbtöne nicht erzeugt werden können oder aus Gründen der Konsistenz. Pantone-Farben werden bei der Erstellung von Artwork für den Sieb- oder Offsetdruck verwendet.
- Farbpaletten können über den Paletten-Docker aufgerufen werden. Um den Paletten-Docker zu öffnen, wählen Sie Fenster > Docker > Palettes. Hier sehen Sie die gesamte Palette der Prozess- und Volltonfarben, einschließlich der Roland-Farbpaletten.
- Beim Ausklappen der Palettenbibliotheken erscheinen die Einträge „Process“ und „Spot“. Wenn Sie „Spot“ ausklappen, sehen Sie PANTONE, Roland und fünf weitere Paletten.
- Erweitern Sie Roland und aktivieren Sie das Kontrollkästchen neben der Roland-Palette. Damit wird sie auf der rechten Seite des Arbeitsbereichs geöffnet. Diese Paletten können nach oben, unten oder links in den Arbeitsbereich gezogen oder unverankert nach links verschoben werden.
- Klicken Sie auf das kleine Dreieck oben in der Palette, um die Palettenoptionen zu öffnen. Dort finden Sie verschiedene Parameter, mit denen Sie die Standardeinstellung festlegen, Farbnamen anzeigen oder die Anzahl der in der Farbpalette angezeigten Zeilen bestimmen können. Sie haben auch einige Optionen zum Anpassen, mit denen Sie breite Ränder und große Farbmuster einrichten oder festlegen können, keine Farbquellen zu zeigen.
- Laden Sie zunächst das Medium, auf dem die Farbkarte gedruckt werden soll, und bereiten Sie den Drucker für den Druck vor.
- Wählen Sie in VersaWorks auf der Registerkarte „Quality“ das Medium, auf dem Sie drucken möchten, und dann auf der Registerkarte „Colour Management“ die „Density Control“ nur als Voreinstellung. Dies ist nur für den Druck von Farbtabellen relevant. Diese Einstellung muss in den Eigenschaften der Druckerwarteschlange vorgenommen werden, da die Qualitätseinstellungen nicht in den Auftragseinstellungen geändert werden können.
- Auf der Registerkarte „Media“ können Sie den Farbtabellentyp „Colour Chart Type – 1“ auswählen.
- Sobald das Farbdiagramm vollständig in die Druckerwarteschlange geladen ist, zwischen RIP und Druck oder nur Druck auszuwählen.
- Wenn Sie nicht das gesamte Diagramm drucken möchten, wählen Sie einfach die Seiten mit den Farbmustern aus, die Sie tatsächlich benötigen.
- Aktivieren Sie unter Layout in den Auftragseinstellungen das Kontrollkästchen für den Seitenbereich „Page Range“ und geben Sie den Seitenbereich an, den Sie drucken möchten. Normalerweise drucken Sie die Seite, die den Farben des CorelDRAW-Designs, mit dem Sie arbeiten, am nächsten kommt.
- Wenn Sie Farben aus verschiedenen Bereichen der Farbpalette haben und diese drucken möchten, wählen Sie im Fenster „Job settings“ die Option „Clip and Tile“ und dann die gewünschten Bereiche der Farbpalette aus.
- Jetzt müssen Sie nur noch den Auftrag ausdrucken und können die richtigen Farben verwenden, um den Auftrag in CorelDRAW abzustimmen.
Die Farbpaletten von Roland
In CorelDRAW sind drei Roland-Farbpaletten integriert: die Roland Color System Library, die Roland Metallic Color System Library und die Roland VersaWorks-Farbpalette.
Die Roland Color System Library ist die Originalbibliothek von Roland für Volltonfarben. Sie umfasst mehr als 1.000 Volltonfarben. Mit der Roland Metallic Color System Library können Sie einem Design edle Effekte in Gold, Silber, Bronze und Perlmutt hinzufügen. Die Roland VersaWorks-Farbpalette bietet spezielle Farben für die Erstellung von CutContour, Weiß, Gloss und Silber, und lässt sich individuell anpassen, um beispielsweise eine spezielle PerfCutContour hinzuzufügen.
Ein großer Vorteil der Roland Color System Library liegt in der einfachen Erstellung einer Farbtabelle mit Ihrem Drucker. Im Gegensatz zu handelsüblichen Farbtabellen erzeugt diese Funktion ein Farbdiagramm, mit dem Sie die Farben auf Ihrem Drucker in Verbindung mit Ihren Medien genau überprüfen können. Dies ermöglicht es Ihnen, die genauen Farbwiedergabe-Kapazitäten Ihrer Drucker- und Medienkombination zu erkennen, da es abhängig von Drucker und Medium zu leichten Farbabweichungen kommen kann. Wenn Sie eine Farbe aus dieser Tabelle auswählen und eine Illustration mit dieser Farbe erstellen, können Sie sicher sein, genau die Farbe zu reproduzieren, die Ihr Kunde wünscht.
Vier Schritte, um die Roland-Farbpaletten zu CorelDRAW hinzuzufügen
Das Hinzufügen einer beliebigen Farbpalette zum Arbeitsbereich in CorelDRAW ist recht einfach:
Verwendung der Roland-Farbpaletten in CorelDRAW
Um die Vorteile der Roland Color System Library voll auszuschöpfen, empfiehlt es sich, eine Farbkarte auszudrucken.
Da die Farbwiedergabe, wie bereits erwähnt, von Drucker zu Drucker unterschiedlich sein kann und sogar von den spezifischen Bedingungen des Druckers und des verwendeten Mediums abhängt, können leichte Farbabweichungen auftreten. Eine ausgedruckte Farbkarte ermöglicht jedoch, genau festzustellen, welche Farben reproduziert werden können.
Um die Farbtabelle der Roland Color System Library auszudrucken, gehen Sie wie folgt vor:
Fazit
Mit ein wenig Vorbereitungszeit für die Erstellung der Farbkarte auf Ihrem speziellen Medium haben Sie Gewissheit, dass die Farben korrekt auf Ihr Gerät abgestimmt sind und können dem Kunden eine exakte Farbwiedergabe vorlegen.
Wenn Sie weitere Informationen zu den Themen dieses Artikels wünschen, wenden Sie sich bitte an Ihren Roland Ansprechpartner oder sprechen Sie hier mit einem Experten.