Gestaltung eines T-Shirts mit einem Druck- und Schneideplotter

Wenn Sie kundenspezifische Produkte herstellen, sollten Sie sich den Hochzeitsmarkt nicht entgehen lassen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, alle Arten von Artikeln für den großen Tag zu produzieren, aber das ist noch längst nicht alles. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass Menschen 62 % mehr¹ für einen Junggesellenabschied ausgeben als noch vor zehn Jahren. Männer sind bereit, mehr als doppelt so viel auszugeben wie Frauen², daher ist dies ein lukrativer Bereich, Ihr Produktsortiment zu erweitern.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie ein personalisiertes T-Shirt mit einem Druck- und Schneideplotter, etwas Thermotransferfolie und einer Thermopresse herstellen.

Verwendete Ausrüstung:

• VersaSTUDIO BN-20A Druck- und Schneideplotter
• Bedruckbare Thermotransferfolie
• Applikationsband für das Aufbringen von Thermotransferdrucken
• Adobe Illustrator
• VersaWorks 6 RIP-Software

Die Druckvorlage

1. Vor Beginn der Arbeit an der Druckvorlage haben wir uns ein wenig mit den verschiedenen Arten von T-Shirts beschäftigt, die es auf dem Markt gibt. Die Auswahl ist groß – einige sind witzig, andere geradezu frech. Im Allgemeinen sind Fotos des Bräutigams sehr beliebt, daher wussten wir, dass Drucken und Schneiden die am besten geeignete Methode war.





2. Wir haben das Design mit Adobe Illustrator und einem Archivfoto erstellt. Wir haben uns für eine Vorlage mit einem einfachen weißen Hintergrund entschieden, um die Abdeckung und die Erstellung einer exakten Schnittlinie zu erleichtern (dazu später mehr). Für den Text haben wir Berlin Sans FB verwendet, eine klobige und informelle Schrift, die zur Atmosphäre passt. Bitte beachten: Bei der Verwendung von Bildmaterial zur Herstellung von verkaufsfähigen Produkten ist es wichtig, die Lizenzbedingungen zu prüfen und sicherzustellen, dass Sie das Bildmaterial für kommerzielle Zwecke verwenden dürfen.





3. Wir wollten eine dicke Linie um den Umriss des Fotos ziehen, die auch als Grundlage für die Schnittlinie dienen sollte. Mit dem Illustrator-Werkzeug „Image Trace“ haben wir das Bild zunächst dupliziert und dann nachgezeichnet, wobei wir den „Threshold“-Schieberegler so eingestellt haben, dass wir das gewünschte Ergebnis erhielten. Anschließend haben wir die Linie erweitert, um eine Vektorumrisslinie des Fotos zu erhalten. Man muss unter Umständen mit den Einstellungen spielen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, oder das Design vereinfachen, um harte Kanten zu entfernen. Mit dem Offset Path-Werkzeug haben wir den Rand um das Foto vergrößert.





4. Um die Textbereiche zu erstellen, haben wir zuerst den Text mit dem Type-Werkzeug eingegeben. Als wir damit zufrieden waren, konvertierten wir den Text mit dem Create Outlines-Werkzeug in ein Vektorbild – dies macht es einfacher, mit dem Offset Path-Werkzeug einen gleichmäßigen Rand um den Text zu ziehen. Es ist jedoch zu beachten, dass der Text nach der Umwandlung in ein Vektorbild nicht mehr bearbeitet werden kann.





5. Nachdem alle grafischen Elemente fertig waren, mussten noch die Schnittlinien erstellt werden. Das ging ganz einfach, indem wir die äußeren Ränder der Vektorgrafiken duplizierten und die Linie auf eine Stärke von 0,25 und eine Volltonfarbe namens CutContour einstellten. Da wir ein weißes Medium bedrucken wollten und alle Ränder weiß waren, mussten wir keinen Bereich für den Beschnitt definieren.


6. Nachdem die Grafiken fertiggestellt und die Schnittmarken hinzugefügt waren, musste die Datei nur noch als PDF exportiert werden, damit sie von VersaWorks gelesen werden kann.

Herstellung des gedruckten und geschnittenen Thermotransfers

1. Zuerst haben wir eine bedruckbare Thermotransferfolie in den Druck- und Schneideplotter eingelegt und sie dann durch Absenken der Medienklammern fixiert, um sicherzustellen, dass sie gerade ist und mit den Andruckrollen fluchtet. Nun waren wir bereit, die automatische Medieneinrichtung durchzuführen, bei der die Medienbreite an den RIP zurückgegeben wird.


2. Als Nächstes führten wir einen Testdruck durch und nahmen alle notwendigen Anpassungen vor – man sollte dies jedes Mal tun, wenn man auf einen anderen Medientyp wechselt, um die bestmögliche Druckqualität sicherzustellen.


3. Anschließend haben wir einen Testschnitt durchgeführt, um die richtige Schnittkraft für das Medium zu ermitteln. Der Testschnitt erzeugt einen kleinen inneren (quadratischen) und einen äußeren (kreisförmigen) Abschnitt. Wenn die Schnittkraft richtig eingestellt ist, sollte es möglich sein, den äußeren Teil leicht zu entfernen, ohne gleichzeitig den inneren Teil zu entfernen. Außerdem darf die Trägerfolie nicht durchschnitten werden.







4. Nachdem alle Tests und Kalibrierungen abgeschlossen waren, haben wir unser PDF in VersaWorks importiert, indem wir es in die Warteschlange gezogen haben. Vor dem Drucken wurden noch die Einstellungen geprüft, um sicherzugehen, dass die Druckqualität angemessen war und die Schneideparameter auf „Print and Cut“ eingestellt waren.

Aufbringen der Thermotransferfolie

1. Nach dem Bedrucken und Schneiden haben wir die Grafik von der Rolle abgeschnitten und zum Applikationstisch gebracht, wo wir den Überstand entfernt haben.
   
   
2. Als Nächstes haben wir einen Teil der Thermotransfer-Applikationsfolie etwas größer als die Grafik zugeschnitten. Beachten Sie, dass es verschiedene Arten von Applikationsfolien gibt. Wenden Sie sich daher an Ihren Medienlieferanten, um sicherzustellen, dass Sie die richtige Folie für Ihr Vinyl verwenden. Wir haben die Folie über die Grafik gelegt und mit einem Rakel fixiert. Dann haben wir die Grafik und die Folie umgedreht und die Trägerfolie abgezogen, um sicherzustellen, dass jedes Element fest mit der Transferfolie verbunden ist.


3. Anschließend wurde die Heizpresse eingeschaltet und die Temperatur auf 153 °C eingestellt. Die Temperaturen und Presszeiten variieren je nach Material des Kleidungsstücks und dem verwendeten Typ der bedruckbaren Thermotransferfolie. Daher ist es wichtig, die Empfehlungen des Materialherstellers zu beachten und im Zweifelsfall einen Test durchzuführen.


4. Als die Heizpresse die richtige Temperatur erreicht hatte, haben wir das T-Shirt auf die Platte gelegt, haben es gerade ausgerichtet, und einige Sekunden lang gepresst, um den Stoff vorzuwärmen und Falten zu beseitigen.



5. Dann haben wir die Transferfolie mit der Grafik nach außen platziert und die Heißpresse für ca. 14 Sekunden angezogen – auch hier kann die benötigte Dauer variieren. Nach Ablauf der Zeit konnten wir die Transferfolie vorsichtig entfernen und unsere Arbeit bewundern.

Fazit

Und so sieht es aus – wenn Sie bereits einen Druck- und Schneideplotter haben, ist dies eine großartige Möglichkeit, ihn noch besser zu nutzen. Sie können auch Thermotransfer-T-Shirts mit einem Vinyl-Schneideplotter oder mit DTF-Technologie herstellen – auf unserer Seite zum Drucken von T-Shirts finden Sie noch mehr Ideen.

Wenn Sie Ihr Geschäft mit digitaler Drucktechnik erweitern möchten und Rat benötigen, wenden Sie sich an einen unserer Fachleute, der Ihre Fragen gerne beantwortet.