Personalisierte Kleidung ist seit Langem eine Domäne von Thermotransferfolie (HTV), die sich bei vielen Druckereien und deren Kunden bewährt hat und auf die sie vertrauen. Direct Transfer (DTF) erfreut sich jedoch wachsender Beliebtheit und hat sich zu einer sehr guten Lösung für die Personalisierung von Textilien und mehr entwickelt.
HTV und DTF haben jeweils spezifische Vorteile, die für bestimmte Anwendungen besser geeignet sind. In diesem Artikel gehen wir auf diese Vorteile ein und vergleichen die beiden Technologien, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, welche Variante für Ihren nächsten Druckauftrag am besten geeignet ist.
Was ist DTF?
Der DTF-Druck ist ein mehrstufiges Verfahren, bei dem mit Hilfe der Tintenstrahltechnologie direkt auf eine Transferfolie gedruckt wird. Ein pulverförmiger Klebstoff wird auf die Tinte aufgetragen und bei hoher Temperatur ausgehärtet, so dass er auf das Substrat aufgebracht werden kann. Die Folie wird anschließend unter Wärmeeinwirkung auf das Kleidungsstück gepresst. Die Wärme aktiviert den Klebstoff und überträgt das Design.
Nach dem Aushärten des Klebstoffs kann die Folie bis zu einem Monat gelagert werden, bevor sie aufgebracht wird, ohne dass dies die Bildqualität wesentlich beeinträchtigt.
Was ist HTV?
HTV-Transfer ist ein Oberbegriff für Verfahren zum Aufbringen von Vinylgrafiken auf Kleidungsstücke. HTV wird entweder geschnitten oder gedruckt und dann mit einem Vinyl-Schneideplotter oder einem Eco-Solvent-Druck- und Schneideplotter in die gewünschte Form geschnitten. Nachdem der Überschuss entfernt oder entgittert wurde. kann das Design anschließend mit Wärme und unter Druck auf ein Kleidungsstück appliziert werdem.
Das Verfahren ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Anwender relativ einfach und eignet sich daher hervorragend für den Einstieg. Man erstellt ein Design, fügt Schnittlinien hinzu, schneidet das Motiv aus, entgittert es und bringt es mithilfe von Hitze auf. Die Zeit, die man für die Erstellung komplexer HTV-Designs aufwenden muss, lohnt sich auf jeden Fall, da man auch mit wenig Erfahrung tolle Ergebnisse erzielen kann.
5 Fragen, die Sie sich bei der Wahl zwischen HTV und DTF stellen sollten
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Wie komplex ist Ihr Design?
Die Personalisierung von Kleidung ist ein weites Feld, und die Kundenwünsche können von einfachen Buchstaben oder Formen bis hin zu komplexen Bildern reichen.
Als Faustregel gilt:
- Designs mit einfachen, klaren Konturen sind für HTV geeignet.
- Komplexe oder verschlungene Motive eignen sich für DTF.
HTV: Projekte mit einfach zu schneidenden Motiven, wie z. B. Zahlen oder Buchstaben auf Sportbekleidung oder Bilder mit klaren Konturen, sind ideal für HTV, da sie schnell herzustellen, leicht zu entgittern und einfach zu applizieren sind.
Sie benötigen keine speziellen Designkenntnisse – wenn Sie sich an die Grundlagen halten, können Sie viel erreichen: Erstellen Sie ein Design und exportieren Sie die Datei, sodass sie von Ihrem Gerät gelesen werden kann. Schnittlinien sind erforderlich, können aber problemlos in der Designsoftware Ihrer Wahl hinzugefügt werden. Wenn Sie ein RIP wie VersaWorks 6 verwenden, lassen sich die Schnittlinien direkt dort hinzufügen.
Durch Drucken, entweder auf einem kombinierten Druck- und Schneideplotter oder auf getrennten Geräten mithilfe von Schnittlinien, können Sie natürlich noch mehr aus Ihren Designs herausholen. Wie die DTF-Tinten halten auch die modernen Eco-Solvent-Tinten der Hitze stand, die für den Transfer der Vinylfolie erforderlich ist, so dass Sie alle Arten von einzigartigen und interessanten Produkten herstellen können.
DTF: Da DTF einen hochauflösenden Druck mit einem breiten Farbraum ermöglicht, der direkt von der Folie auf das Kleidungsstück übertragen wird, ist das Verfahren ideal für komplexe Designs und Konturen, die mit HTV nur schwer umzusetzen sind. Dies gibt Designern mehr Flexibilität bei der Herstellung raffinierter Grafiken und Illustrationen.
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Welches Substrat wird verwendet?
Abgesehen von der Komplexität des Designs: Worauf müssen Sie bei der Wahl der richtigen Drucktechnik für Ihr Substrat achten?
StofffarbeBei beiden Technologien ist die Opazität das wichtigste Kriterium für die Übertragung auf ein farbiges Substrat.
Bei HTV ist es wichtig, eine Folie zu wählen, die zum Hintergrund passt und gleichzeitig die richtige Deckkraft hat, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
DTF auf dunklen oder farbigen Materialien erfordert eine weiße Farbschicht, auf der sich das Bild abhebt. Die weiße Farbschicht bildet einen festen, opaken Hintergrund, der bedruckt werden kann.
StoffartEs ist ratsam, vor dem Drucken in großen Auflagen einige Probedrucke auf dem gewünschten Stoff anzufertigen, um die Kompatibilität, die Haftung und die Haltbarkeit zu prüfen.
Einige Stoffe eignen sich aus verschiedenen Gründen besser für jeweils eines der beiden Verfahren (siehe unten), aber im Allgemeinen sind sowohl HTV als auch DTF für die meisten gängigen Bekleidungsstoffe gut geeignet. Es kommt insbesondere auf die Hitzeempfindlichkeit des Gewebes an. Sie sollten deshalb entsprechende Tests durchführen.
Struktur
HTV haftet auf dem Gewebe, ergibt eine glatte und ebene Oberfläche, und fühlt sich bei richtiger Anwendung dünn und flexibel an. Mit vielen HTV-Materialien können Sie spezielle Beschichtungen wie Glitter, Velours, Samt und Prägungen aufbringen. Wenn die Faserstruktur durch den Transfer durchscheinen soll, verwenden Sie DTF. Dadurch sieht der Transfer natürlicher aus und fühlt sich auch so an. DTF-Transfers sind in der Regel dünn und fühlen sich nach dem Aufbringen wie Stoff an.
HitzeempfindlichkeitSowohl HTV- als auch DTF-Transfers können im Vergleich zum Sublimationsverfahren bei niedrigeren Temperaturen aufgebracht werden, was das Risiko einer Beschädigung empfindlicher Materialien verringert. Prüfen Sie Ihre Stoffe auf deren Eignung für die Temperaturen, die bei HTV und DTF erforderlich sind.
Andere Substrate als TextilienHTV wird hauptsächlich für Kleidung und Textilien verwendet. Mit etwas Geduld, mit der richtigen Temperatur und dem richtigen Druck eignet sich HTV jedoch auch für andere Arten von Oberflächen.
Auch mit DTF ist ein Transfer auf verschiedene, harte Oberflächen möglich, aber diese Technologie bietet etwas mehr Flexibilität. Hier sind einige der nicht-textilen Produkte, die mit DTF personalisiert werden können:
- Schlüsselbänder, Mauspads, Regenschirme
- Lederwaren
- Fotoalben, Tagebücher, Zeitschriftenumschläge
- Einige Kunststoffe, Metalle, Holz, Keramik (nicht alle, also bitte vorab prüfen)
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Welche Produktionsanforderungen haben Sie?
Sowohl HTV- als auch DTF-Lösungen sind ideal für geringe bis mittlere Produktionsvolumen. Beide Methoden können zu den gewünschten Ergebnissen führen und es gibt einige Übereinstimmungen, wobei man aufgrund der unterschiedlichen Vorteile einer der beiden Varianten den Vorzug geben kann.
In diesem Abschnitt werden wir über die Schneideplotter der VersaSTUDIO BN2-20-Serie von Roland DG sowie den DTF-Drucker BY-20 diskutieren. Diese Geräte sehen zwar ähnlich aus, unterscheiden sich aber in ihrer Funktionsweise erheblich und wurden speziell für ihre jeweilige Aufgabe entwickelt.
Produktionsvielfalt
Die meisten Unternehmen produzieren mehrere Arten von Anwendungen, und mit den HTV- und DTF-Drucklösungen von Roland DG sind sie dafür bestens gerüstet.
Kombinierte Drucker/Schneideplotter wie BN2-20-Serie eignen sich hervorragend für HTV-Anwendungen, da sie sowohl Schneidefunktionen als auch die Möglichkeit zum CMYK-Druck für weitere Anpassungen bieten. Neben Kleidung sind auch Aufkleber sehr beliebte Anwendungen, die mit diesen Geräten hergestellt werden können.
Ebenso ist der BY-20 ein DTF-Drucker mit der zusätzlichen Funktion eines Schneideplotters. Das Gerät kann als Drucker und als Schneideplotter eingesetzt werden. Dies ermöglicht zusätzliche Anwendungen wie das Schneiden von Vinyl-Aufklebern oder Akzentelemente zur Abrundung bestehender Kleidungsdesigns. Beachten Sie jedoch, dass die Tinte auf Wasserbasis ist und sich daher nicht für Druck-und-Schnitt-Anwendungen eignet.
Produktionsvolumen:In seiner einfachsten Form ist HTV bei kleinen Auflagen effizienter als DTF. Wenn es um das Schneiden, Entgittern und Erhitzen geht, ist HTV wahrscheinlich schneller als ein Verfahren, bei dem eine Folie bedruckt, mit Klebstoff versehen, ausgehärtet und appliziert wird.
Mit steigendem Produktionsvolumen steigt jedoch im Allgemeinen die Effizienz von DTF. Arbeitsschritte lassen sich damit einfacher kombinieren, z. B. wenn man große Auflagen druckt und die Transfers so lange lagert, bis sie benötigt werden. Wenn Sie mehr Komplexität, wie z. B. in Form von Druck, in HTV integrieren, werden die Designs zeitaufwendiger und die Effizienz sinkt.
Für Kunden mit hohem Produktionsvolumen empfiehlt sich der Einsatz von DTF-Geräten mit einem an den Drucker angeschlossenen Schüttler/Trockner. Auf diese Weise lassen sich Hunderte von Bildern herstellen, die später appliziert werden können.
Obwohl regelmäßige Selbstwartung wichtig ist, arbeiten beide Geräte zuverlässig, unabhängig davon, ob sie täglich oder nur sporadisch eingesetzt werden. Der BY-20 zirkuliert die Tinte effizient und regelmäßig, so dass er auch nach Leerlaufzeiten präzise drucken kann. Dies ist besonders wichtig bei der auf Wasser basierenden Tinte von DTF und unterscheidet den BY-20 von anderen DTF-Druckern.
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Wie viel Platz haben Sie?
Sowohl HTV als auch DTF sind ideal für den Einsatz auf einem Arbeitstisch. Keines der beiden Verfahren benötigt viel Platz. Die Geräte können überall dort eingesetzt werden, wo der Raum knapp ist, sei es im Gästezimmer oder in einem ungenutzten Raum im Atelier.
Die Geräte der VersaSTUDIO-Serie haben eine kleine Stellfläche, und auch die zusätzlichen Materialien sind recht kompakt. Es ist auch wichtig zu überlegen, ob der Bereich, den Sie dafür vorgesehen haben, Ihren Arbeitsablauf bewältigen kann, einschließlich Arbeitstischen, Hitzepressen, Werkzeugen und Medien.
KostenAbgesehen vom Preis des Geräts gibt es weitere Kosten, die bei beiden Verfahren berücksichtigt werden sollten, insbesondere für diejenigen, die von Grund auf beginnen.
Welche Ausrüstung benötigen Sie für HTV?
- Ein Schneideplotter oder Druckerschneideplotter wie der BN2-20/A.
- Einen Computer, Design-Software und ein RIP
- Eco-Solvent-Tinte, wenn auch gedruckt werden soll
- HTV-Materialrollen in verschiedenen Ausführungen
- Eine Heißpresse zum Aufbringen von HTV auf den Stoff
- Werkzeug zum Entgittern und andere Hilfsmittel (Maßband, Schere, Fusselrolle usw.)
Welche Ausrüstung benötigen Sie für DTF?
- Ein DTF-Drucker wie der BY-20.
- Einen Computer, Design-Software und ein RIP
- DTF-Tinte (CMYK + Weiß)
- DTF-Folie
- Klebepulver („Shake and Bake“-Maschinen zum Auftragen des Pulvers können nützlich sein, sind aber nicht unbedingt erforderlich)
- Einen Ofen, um das Pulver zu schmelzen und die Bilder für die Anwendung vorzubereiten
- Eine Wärmepresse zum Aufbringen des DTF-Transfers auf den Stoff
- Verschiedene Werkzeuge (Maßband, Schere, Fusselrolle usw.)
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Wie lange soll das Endprodukt haltbar sein?
Wie bei jedem Produkt wird erwartet, dass der Transfer unter angemessenen Bedingungen eine bestimmte Zeit lang hält. Wie oft kann ein Kleidungsstück getragen und gewaschen werden, ohne dass der Aufdruck verblasst, abblättert oder reißt?
Die erwartete Lebensdauer eines Kleidungsstücks, z. B. eines T-Shirts oder Sweatshirts, liegt zwischen 30 und 50 Wäschen.
Dies hängt vom Stoff und den verwendeten Materialien ab, aber HTV hält in der Regel zwischen 25 und 30 Wäschen, während DTF etwas haltbarer ist und in Tests mit über 35 Wäschen gut abgeschnitten hat. Die weiße Farbschicht, mit der viele DTF-Drucke versehen sind, trägt ebenfalls zur Haltbarkeit der Farbe beim Waschen, Trocknen und Bügeln bei.
Die Anweisungen des Herstellers sind stets zu befolgen. Die grundlegenden Empfehlungen für HTV und DTF lauten wie folgt: Das Kleidungsstück bei maximal 30 °C mit der Innenseite nach außen in einem kurzen Waschprogramm waschen und keinen Weichspüler verwenden.
Fazit
Sowohl HTV als auch DTF bieten einzigartige Vorteile, die sie ideal für die Personalisierung von Kleidung und mehr machen. Kein Verfahren ist besser als das andere, da beide unterschiedliche Stärken haben. Letztendlich hängt die Wahl davon ab, was Sie produzieren möchten: Wie komplex ist das Design, was Sie übertragen möchten und welche Produktionsweise bevorzugen Sie?.
Wenn Sie weitere Informationen zu den Themen dieses Artikels wünschen, wenden Sie sich bitte an Ihren Roland Ansprechpartner oder sprechen Sie hier mit einem Experten.