Es kommt nie aus der Mode, Menschen die Möglichkeit zu geben, sich auszudrücken. Mode ist etwas sehr Persönliches, und wir alle haben unseren eigenen Stil. Warum sollten wir uns also mit der gleichen Mode zufrieden geben, die auch alle anderen tragen?
Folien-Direktdruck (DTF) hat sich neben dem Thermotransfer als vielseitige und kostengünstige Methode zur Personalisierung von Bekleidung etabliert und eignet sich hervorragend für kleine Auflagen oder Einzelbestellungen über das Internet, ganz gleich, ob Sie gerade in das Personalisierungsgeschäft einsteigen oder Ihre Produktpalette erweitern möchten. Von T-Shirts über Tragetaschen bis hin zu starren Substraten wie Etuis und Untersetzern – die Personalisierung von Produkten war noch nie so einfach.
Was ist also DTF und warum könnte es für Sie und Ihre Kunden die perfekte Drucktechnik sein? In diesem Artikel sehen wir uns an, was Sie dafür benötigen, warum Sie es benötigen und warum diese Technik genau das Richtige für Sie sein könnte.
Was ist DTF?
Der DTF-Druck ist eine Tintenstrahldrucktechnik zur Personalisierung von T-Shirts und anderen Textilien mit farbenfrohen, detaillierten Grafiken und Texten. Es geht schnell und ist einfach, damit hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Dementsprechend ist DTF ein starker Konkurrent für die Thermotransferfolie (HTV) als bevorzugte Lösung bei Bekleidung. DTF und HTV haben jedoch unterschiedliche Stärken, so dass sie sich gut ergänzen.
Der DTF-Druck unterscheidet sich vom HTV-Druck dadurch, dass er ideal für filigrane Grafiken oder hochauflösende Designs mit vielen Farben geeignet ist. Die Tinte wird direkt von der Folie auf das Gewebe übertragen, so dass überschüssiges Material nicht entfernt werden muss. Grundsätzlich gilt: Je komplexer das Design, desto besser eignet es sich für den DTF-Transfer.
HTV bietet ebenfalls große Vorteile und ist möglicherweise besser für die Produkte geeignet, die Sie herstellen möchten. Lesen Sie hier unseren Artikel zum Vergleich, ob DTF oder HTV das Richtige für Sie ist.
Was macht DTF so besonders?
DTF-Druck wird immer beliebter, und die Gründe sind offensichtlich. Der Einstieg ist sehr einfach und DTF ist eine ausgezeichnete Methode, um Textilien zu bedrucken, unabhängig von der Erfahrung, die man dafür mitbringt. Da die Kosten relativ niedrig sind, bietet sich DTF für alle an, die mit einem handwerklichen Hintergrund in den Textildruck einsteigen möchten, ist aber auch eine hervorragende Ergänzung zu bestehenden Druckverfahren.
Die Möglichkeit, hoch auflösende, fotorealistische Drucke oder sehr komplexe Designs zu drucken, ist natürlich der offensichtlichste Vorteil von DTF. Die Transferqualität ist durchweg hoch. Die Folie ist dünn genug, um die natürliche Struktur des Materials zu bewahren, und elastisch genug, um Belastungen und Körperbewegungen standzuhalten. DTF-Drucke sind außerdem besonders waschbeständig und behalten ihre Farbe bis zu 30 Wäschen, je nach verwendetem Material, ohne zu verblassen.
DTF ist mit vielen Arten von Textilien kompatibel, so dass Sie nicht verschiedene Technologien oder Verfahren anwenden müssen, wenn Sie unterschiedliche Materialien verwenden möchten. Außerdem muss das Substrat vor dem Transfer nicht vorbehandelt werden.
Welche Materialien sind für den Transfer geeignet?
DTF-Transfers eignen sich für eine Vielzahl von Textilien, von Baumwolle und Polyester über Synthetik und Mischgewebe bis hin zu behandeltem Leder und sogar Seide. Durch den Druck mit weißer Tinte können helle und dunkle Kleidungsstücke gleichermaßen bedruckt werden, was mit anderen Druckverfahren oft nicht möglich ist.
Obwohl DTF vor allem für den Einsatz auf T-Shirts und Kleidungsstücken bekannt ist, bietet das Verfahren weitaus mehr Möglichkeiten, als man denkt, und wir experimentieren nach wie vor immer mit der ganzen Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten. Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gibt aber einen guten Überblick über die Möglichkeiten.
- Textilien: Tragetaschen, Handtücher und Bettwäsche.
- Banner: Designs und Grafiken für Schilder, Plakate, Banner und andere Werbetechnik.
- Werbeartikel: Tassen, Stifte, Schlüsselbänder und Mauspads.
- Einbände: Einbände für Tagebücher, Zeitschriften und Fotoalben.
- Leder: Taschen und Kleidung.
- Glas und Acryl: Auszeichnungen aus Glas, Werbetechnik und dekorative Elemente.
- Holz: Holzschilder, -plaketten oder -paneele, die für Kunstwerke oder zur Dekoration verwendet werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Effizienz und Eignung des DTF-Drucks je nach Material variieren kann, z. B. können einige Substrate, wie Natur- oder Kunstleder, ihre Struktur in der Wärmepresse verlieren. Deshalb sollte man auf jeden Fall vorher Tests durchführen und immer Schutzpapier verwenden, damit die Platte das Substrat nicht beschädigt. Aber es macht ja auch Spaß, zu experimentieren und neue Produkte zu finden, die bisher noch unentdecktes Land sind.
Vorbereitung des Designs
Sie müssen kein professioneller Grafikdesigner sein, um DTF-Produkte anbieten zu können. Häufig liefert Ihr Kunde seine eigenen Entwürfe, wie z. B. Firmenlogos, Band-Merchandising oder eigene Designs. Bei Bedarf kann man die Designarbeit auch auslagern. Design-Software wie Adobe Illustrator, Photoshop oder CorelDRAW ist jedoch ein nützliches Werkzeug, um die Designdateien vorzubereiten. Welches Programm Sie verwenden, ist Ihnen überlassen. Wählen Sie also ein Programm, mit dem Sie gut arbeiten können.
Auch hier gilt, dass Sie die RIP-Software Ihrer Wahl verwenden können. Aber alle Geräte von Roland DG sind mit der leistungsstarken und intuitiven RIP-Software VersaWorks 6 ausgestattet. Das benutzerfreundliche Bedienfeld und die integrierten Tools machen die Arbeit für Anwender aller Kenntnisstufen einfach.
Ihr Computer muss leistungsstark genug sein, um die von Ihnen verwendete Software ausführen zu können. Vergewissern Sie sich daher, dass Ihr System den Anforderungen entspricht.
Die Bedeutung weißer Tinte
Damit die Farben auf dunklen Substraten gut zur Geltung kommen, muss eine weiße Schicht über die CMYK-Schicht gedruckt werden (die nach dem Transfer die Grundschicht bildet). Es ist nicht notwendig, eine weiße Schicht zu drucken, wenn Sie auf weiße Substrate drucken, aber es wird eine Dichte von mindestens 50 % empfohlen. Das Hinzufügen einer weißen Tintenschicht zu Ihrem Design oder zur VersaWorks 6 RIP-Software ist unkompliziert und wird durch integrierte Farbbibliotheken noch zusätzlich vereinfacht.
Was ist für den Einstieg erforderlich?
Der DTF-Druck ist eine relativ kostengünstige und unkomplizierte Methode für die individuelle Gestaltung von Kleidung. Es gehört jedoch mehr dazu, als nur den richtigen Drucker zu erwerben. Deshalb finden Sie hier eine Liste der Dinge, die Sie benötigen, um schnell und effizient qualitativ hochwertige und visuell beeindruckende DTF-Transfers zu erstellen.
- DTF-Drucker – Diese Desktop-Tintenstrahldrucker können hochauflösende Bilder auf eine Transferfolie drucken und benötigen sowohl CMYK- als auch weiße Tintenkanäle.
- Pigmentierte DTF-Tinte einschließlich Weiß* -– CMYK-Tinte ermöglicht einen großen Farbbereich, während weiße Tinte als Grundierung verwendet werden kann, die dafür sorgt, dass die Farben auf dunkleren Hintergründen oder als Teil des Designs selbst erscheinen.
- DTF-Folie – Diese transparente Spezialfolie nimmt die Tinte aus dem Drucker auf und überträgt sie auf das Gewebe. Dies ermöglicht die präzise Formung der Tintentröpfchen auf der Oberfläche und hochwertige Grafiken, während die Tinte auf das Gewebe übertragen wird..
- Klebstoffpulver – Die Folie ist mit einem Klebstoffpulver beschichtet, das durch Schmelzen im Ofen aktiviert wird. Das Pulver haftet an der Tinte. Überschüssiges Pulver kann entfernt werden, um klebrige Rückstände auf dem Gewebe zu vermeiden.
- Ofen – Ein separater Spezialofen, in dem das Klebstoffpulver geschmolzen und für das Auftragen auf das Gewebe vorbereitet wird, ist besonders dann nützlich, wenn Ihr Produktionsvolumen steigt. Bei Bedarf kann eine Wärmepresse diese Aufgabe übernehmen. Achten Sie jedoch darauf, keinen überschüssigen Klebstoff auf die Platte aufzutragen, da dies klebrige oder dunkle Flecken auf dem Stoff hinterlassen würde.
- Wärmepresse – Wärme aktiviert den Klebstoff zum Aufbringen des DTF-Transfers auf das Gewebe. Wenn das Auftragsvolumen nicht zu hoch ist, kann man auch ein Bügeleisen verwenden.
Arbeitsumgebung
DTF-Drucker sind in der Regel platzsparend und eignen sich ideal für den Heimgebrauch oder für die Aufbewahrung in einer Ecke des Ateliers. Für den Einstieg sind folgende Punkte wichtig.
- Druckstation – Eine kontrollierte und saubere Umgebung für den Transferprozess.
- Lagerfläche – Platz zur Aufbewahrung von Transferfolien, Ersatztinten und andere Materialien.
- Weiterverarbeitung – Bereich, in dem Druckerzeugnisse gelagert, für den Versand vorbereitet werden usw.
- Verschiedene Werkzeuge – Maßband, Schere und Fusselroller sind nützliche Hilfsmittel zur Erzielung optimaler Ergebnisse.
Drucken von DTF-Transfers
- Design vorbereiten: Verwenden Sie ein Programm wie Adobe Illustrator oder CorelDRAW und wählen Sie die für Ihre Anwendung passende Größe.
- Datei exportieren: Exportieren Sie ein lesbares Format (PDF oder EPS), importieren Sie es in Ihren RIP und senden Sie es zum Druck. Damit Ihr Design bei der Übertragung von der Transferfolie korrekt dargestellt wird, muss es eventuell gespiegelt werden. Dies kann in den Druckeinstellungen von VersaWorks 6 erfolgen.
- Design drucken: Drucken Sie Ihr Motiv direkt auf die Folie. Beim Bedrucken von dunklen Stoffen ist eine weiße Grundschicht erforderlich.
- Transfer vorbereiten: Nach dem Bedrucken wird das Klebstoffpulver großzügig auf die Folie aufgebracht. Die gesamte bedruckte Fläche muss gleichmäßig bedeckt sein. Überschüssiges Pulver wird durch Klopfen von der Folie entfernen. Zum Schmelzen des Klebers wird die Folie in einen Ofen oder unter eine Wärmepresse gelegt. Dies dauert in der Regel etwa 2 ½ Minuten. Vergewissern Sie sich, dass das Pulver vollständig geschmolzen ist. Es sollte feucht und klebrig sein.
- Das Gewebe vorbereiten: Das Gewebe muss sauber sein, keine losen Fasern oder Falten aufweisen und korrekt auf der Presse ausgerichtet sein.
- Das Design auf dem Gewebe positionieren: Legen Sie das Design sorgfältig auf das Gewebe.
- Das Design pressen: Erhitzen Sie die Presse auf die empfohlene Temperatur für Ihren DTF-Transfer, in der Regel sind dies ca. 150 Grad Celsius. Legen Sie eine Schutzfolie über das Gewebe, damit sie keinen direkten Kontakt zur oberen Platte hat. Die Wärmepresse muss mit dem für das Material geeigneten Druck und der entsprechenden Zeit betrieben werden. Die empfohlene Zeit beträgt ca. 20 Sekunden.
- Abziehen & Fertigstellen: DTF-Folie ist entweder als Cold Peel oder als Hot Peel erhältlich. Cold Peel-Folien müssen vor dem Abziehen abkühlen, Hot Peel-Folien können direkt in heißem Zustand abgezogen werden. Das Abziehen muss langsam und gleichmäßig erfolgen, um eine gute Haftung auf dem Untergrund zu gewährleisten. Wenn sich beim Abziehen Teile des Design lösen, kann man die Folie erneut erhitzten.
Wenn Sie den Transfer nicht direkt auf das Gewebe aufbringen möchten, kann die Folie nach Aushärten des Klebstoffs noch bis zu einem Monat gelagert werden, ohne dass die Bildqualität wesentlich beeinträchtigt wird. Die Folie muss jedoch vor Feuchtigkeit geschützt gelagert werden und die einzelnen Drucke sind durch Schutzfolien voneinander zu trennen.
Fazit
Der DTF-Druck ist eine ideale Methode zur Personalisierung von T-Shirts, Tragetaschen und anderen Textilwaren. Viele Anwendungsmöglichkeiten werden aber noch erforscht und das Wachstumspotenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Wenn Sie Ihre Produktangebot ausbauen oder weitere Informationen zu den Themen dieses Artikels wünschen, wenden Sie sich gerne an Ihren Roland DG Ansprechpartner oder sprechen Sie hier mit einem Experten.