Druckereien messen Erfolg auf unterschiedliche Weise. Eines trifft jedoch auf fast alle Unternehmen zu: Es wurde viel Zeit und Mühe investiert, um es zu dem zu machen, was es heute ist. Was sind die Konsequenzen des Erfolgs? Ihre Arbeitsergebnisse sind konstant von hoher Qualität, die Durchlaufzeiten gut und die Kunden von Ihrer Arbeit begeistert. Allerdings mussten Sie in letzter Zeit leider größere Aufträge ablehnen, weil Sie dafür keine Kapazitäten mehr hatten. Wachstumspotenzial ist also vorhanden, und dennoch hält Sie etwas davon ab, Ihr Druckgeschäft in die Zukunft zu führen.
Für viele Druckereien stellt die Expansion ihres Betriebs eine Herausforderung dar. In diesem Artikel betrachten wir die potenziellen Hindernisse auf diesem Weg, und zeigen, dass sie, statt eine Barriere darzustellen, genau die richtigen Chancen für Sie sein könnten.
Haben Sie Bedenken, in neue Geräte zu investieren?
Digitaldruckereien müssen mit der neuesten Drucktechnik Schritt zu halten, um sich ihren Wettbewerbsvorteil zu erhalten und den Kunden hochwertige Produkte zu bieten. Die Finanzierungshürden sind zwar nicht mehr so hoch wie früher, dennoch sind die Anfangskosten immerhin noch so erheblich, dass man bei der Investition zögert. Die Frage lautet: Mit welchen Strategien kann Ihr Unternehmen die Anfangskosten für die Modernisierung der Druckausrüstung ausgleichen?
- Leasing- oder Finanzierungsmöglichkeiten – Die Investition wird überschaubarer, wenn die Kosten durch monatliche Ratenzahlungen über die Laufzeit hinweg verteilt werden. Wenn die Zinssätze sinken, könnte dies der richtige Zeitpunkt sein, eine neue Investition zu planen. Leasing- oder Mietgebühren sollten nicht als Kostenfaktor betrachtet werden, sondern als ein Vermögenswert, mit dem man den Maschinenpark auf dem neuesten Stand hält, um proaktiv auf Marktanforderungen reagieren zu können. Oftmals sind die Konditionen verhandelbar oder es gibt lokale Finanzförderungsprogramme, die man beantragen kann.
- Inzahlungnahme – Eventuell besteht die Möglichkeit, Altgeräte gegen eine Gutschrift in Zahlung zu geben, um den Wechsel zu neuen Geräten erschwinglicher zu gestalten. Wenn Sie bei derselben Marke bleiben, verringern sich zudem die Umstellungskosten, da Software und Benutzererfahrung sich bei den verschiedenen Modellen wahrscheinlich ähnlich sind.
- Fremdfinanzierung – Zusätzlich zu den Finanzierungsmöglichkeiten durch Hersteller oder Händler können Digitaldruckereien die Angebote von Fremdfinanzierern im Hinblick auf wettbewerbsfähige Zinssätze und Bedingungen prüfen. Sie können sich auch an spezialisierte Agenturen wenden, die auf dem Laufenden sind, welche Finanzierungsmglichkeiten lokale oder nationale Behörden anbieten.
Bewerten Sie nicht nur die Vorabkosten, sondern auch Ihre potenzielle Rendite. Das Druckgeschäft im B2B-Segment bietet im Vergleich zu vielen anderen Branchen hervorragende Margen. Die Investition in spezialisierte Druckkapazitäten kann sich schnell auszahlen, da Sie nun höherwertige Aufträge annehmen können. Schnellere Druckgeschwindigkeiten, höhere Druckqualität und niedrigere Betriebskosten maximieren die Produktivität und Rentabilität und minimieren Ausschuss, was langfristig zu Kosteneinsparungen führt. Sie sorgen außerdem für gute Kundenbindung, da die Kunden sich nicht an einen Wettbewerber wenden müssen, weil Sie den Auftrag nicht durchführen können.
Sie haben nicht genug Platz?
Platzmangel ist ein erhebliches Hindernis für Wachstum. Wenn der Umsatz steigt und neue Dienstleistungen hinzukommen, können die Räumlichkeiten schnell zu klein werden. Der Digitaldruck ermöglicht das Drucken auf Abruf, was es einfacher macht, den Lagerbestand zu reduzieren. Wenn Sie jedoch bereits alle verfügbaren Flächen genutzt haben, sollten Sie diese Alternativen in Betracht ziehen.
- Umzug in größere Räumlichkeiten – Suchen Sie nach neuen, größeren Räumlichkeiten, die sich für Ihr derzeitiges Set-up und für zukünftige Wachstumspläne eignen. Ob Sie aus einem Gästezimmer oder einer Lagerhalle ausziehen: Die Anmietung oder der Kauf eines größeren Gebäudes kann ein wichtiger nächster Schritt sein. Prüfen Sie die Auswirkungen eines Umzugs auf die Kundenlogistik, die zukünftige Expansion, die Nähe zu Wettbewerbern, die damit verbundenen Kosten und den Zeitaufwand.
- Vertikale Expansion – Prüfen Sie die Möglichkeit, auf der derzeit verfügbaren Fläche zusätzliche Böden oder Regale zu installieren. Eine bessere Ausnutzung der Höhe kann das Raumangebot auch ohne Umzug vergrößern.
- Raumoptimierung – Gibt es Möglichkeiten, mehr Raum zu schaffen, indem Sie Ihr Raumkonzept ändern, effizientere Lagersysteme einführen oder Ihre Prozesse optimieren? Auch eine platzsparende Technologie kann hilfreich sein, z. B. der Wechsel von einem Drucker und einem separaten Schneideplotter zu einem integrierten Druck- und Schneideplotter.
- Outsourcing oder Vergabe an Subunternehmer – Überlegen Sie, ob bestimmte Aufgaben an externe Partner vergeben werden können, um in Ihren derzeitigen Räumlichkeiten Platz für Ihr Kerngeschäft zu schaffen.
- Weitere, nah gelegene Betriebsflächen erwerben – Ein Umzug ist eventuell nicht die richtige Lösung, aber vielleicht könnten Sie benachbarte Flächen erwerben, damit Sie nicht Ihren gesamten Betrieb verlagern müssen. Selten genutzte Geräte können auch eingelagert werden.
- Startups oder Shared Spaces nutzen – Startups haben oftmals Zugang zu Einrichtungen, die ihnen bei der Entwicklung neuer Geschäftsideen helfen. Sie könnten versuchen, sich als neue Geschäftseinheit auf einem neuen Markt zu etablieren und unterstützende Angebote optimal zu nutzen.
Zweifel an einer stabilen Nachfragesituation?
Es ist ganz normal, sich darüber Gedanken zu machen. Denn was wäre, wenn Sie viel Geld in den Ausbau Ihrer Produktionskapazitäten investieren, aber das Auftragsvolumen nicht ausreicht, um diese Kapazitäten aufrechtzuerhalten? Viele Unternehmen agieren da natürlich vorsichtig. Wie kann man also sicherstellen, dass das Wachstum im Einklang mit den Prognosen steht?
- Solide Prognosen sind das A & O – Reagieren Sie nicht nur auf die aktuellen Nachfragespitzen, sondern beziehen Sie das erwartete Wachstum in Ihre Überlegungen ein, basierend Ihren Recherchen. Roland DG Connect ist eine cloudbasierte App zur Geräteüberwachung, mit der Sie Ihre bisherige Geschäftsleistung auswerten und den Tintenverbrauch, die Auftragsrentabilität und die Kosten quantifizieren können.
- Strategische Investitionsplanung – Nutzen Sie Ihre Prognosen, um Investitionen anhand geplanter Meilensteine zu staffeln. Blicken Sie nicht zu weit in die Zukunft, sondern konzentrieren Sie sich zunächst auf Projekte mit geringeren Kosten, wie z. B. die Optimierung von Arbeitsabläufen. Gehen Sie schrittweise von Anschaffungen mit geringerem Risiko zu größeren Investitionen über, die mit der Zeit getätigt werden. Sie können zum Beispiel zunächst einmal zu Ihrem vorhandenen Druck- und Schneideplotter einen separaten Schneideplotter anschaffen, um die Arbeitsgänge zu trennen und die Druckzeit zu maximieren. Später können Sie dann auf einen Flachbettdrucker oder einen zweiten Druck- und Schneideplotter umsteigen.
- Kontinuierliche Überwachung und Anpassung – Die Überwachung der Leistung, z. B. Druckzeiten, verwendete Geräte, Inventar und Cashflow, bietet Ihnen Flexibilität für Anpassungen wie Verlangsamung, Auslagerung oder Beschleunigung, abgestimmt auf Ihre Wachstumskurve.
- Seien Sie flexibel – Suchen Sie nach flexiblen Lösungen, um die Kapazität je nach Bedarf zu erhöhen oder zu verringern. Stellen Sie sicher, dass sich Ihre Expansion an der tatsächlichen, dauerhaften Nachfrage orientiert und nicht nur an optimistischen Prognosen.
Fehlt Ihnen technisches Know-how?
Wie viel technisches Know-how haben Sie im eigenen Unternehmen? Wie viel benötigen Sie? Von UV-Druck oder Innendekoration bis hin zu Print and Cut oder Metallgravur – neue Verfahren zu beherrschen, kann komplex erscheinen. Die neueste Druckertechnologie ist jedoch auf einfache Bedienung ausgelegt und verfügt über viele zeitsparende Funktionen wie die automatische Reinigung und Wartung der Druckköpfe.
Wie viel Know-how benötigt Ihr Unternehmen?
- Ein Upgrade auf Geräte derselben Marke bedeutet, dass Sie wahrscheinlich mit der gleichen Software arbeiten werden, die Sie bereits kennen, z. B. mit der leistungsstarken und dennoch einfach zu bedienenden RIP-Software VersaWorks 6 von Roland DG. Sie können auch auf alle im Roland Profile Center verfügbaren Profile zugreifen, um neue Medien zu verwalten und zu drucken.
- Fragen Sie Ihren Händler, ob er Schulungen anbietet, die Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absolvieren können. Die Roland DG Academy bietet regelmäßig Schulungen für Anfänger und Fortgeschrittene an. Natürlich gibt es auch zahlreiche Business- und Marketingseminare, an denen Sie teilnehmen können.
- Alles ist relativ, aber mit etwas Schulung und praktischer Erfahrung wird es nicht allzu lange dauern, bis die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das erforderliche Know-how haben. Die Hersteller legen großen Wert auf eine nahtlose Benutzererfahrung und eine möglichst kurze Einarbeitungszeit.
Sie sind nicht sicher, welche neuen Einnahmequellen es gibt?
Was können Sie Ihren Kunden noch bieten? Eine der besten Möglichkeiten für Wachstum ist die Einführung ergänzender Produkte und Dienstleistungen. Anstatt nur Werbetechnik für den Innenbereich anzubieten, könnten Sie auch Fahrzeuggrafiken, Drucke für POP/Einzelhandel, Innendekoration , Auszeichnungen, Sport- und Arbeitskleidung, Industriedruck, mit Direktdruck personalisierte Objekte, Produktverpackungen und Etiketten in Ihr Portfolio aufnehmen, um nur einige zu nennen. So lassen sich neue Kundensegmente und Märkte erschließen, ohne das Kerngeschäft drastisch zu verändern.
Sie können sogar als externer Druckdienstleister Aufträge übernehmen, die andere Druckunternehmen nicht ausführen können. Auf diese Weise nutzen Sie Ihr Know-how und Ihre Ausrüstung, müssen aber keine Endkunden akquirieren. Falls Sie schon einmal darüber nachgedacht haben, aber nicht wussten, wie Sie dies am besten angehen, haben wir hier einige Tipps für Sie:
- Identifizieren Sie Ihre spezifischen Fähigkeiten – Welche Leistungen bieten Sie an, die Sie von anderen Unternehmen abheben? Ein breiteres Spektrum an Drucktechniken? Die Fähigkeit, größere Auflagen zu drucken? Schnellere Durchlaufzeiten? Spezielle Substrate oder Veredelungen?
- Networking pflegen und Verfügbarkeit signalisieren – Sprechen Sie darüber, was Sie leisten können, und etablieren Sie sich als zuverlässige Lieferant für den Handel. Machen Sie Ihren Namen über lokale Druckereiverbände, Lieferanten, Branchenveranstaltungen und Verzeichnisse bekannt. Schreiben Sie einen Newsletter, werben Sie im lokalen Radio und optimieren Sie Ihre sozialen Plattformen, um potenzielle Zielgruppen zu erreichen.
- Effiziente Prozesse schaffen – Gestalten Sie den Prozess für den Kunden so einfach wie möglich. Klare Kommunikation und schnelle Angebotserstellung sind entscheidend. Nutzen Sie Tools für Online-Auftragserteilung, Software und automatisierte Kostenvoranschläge wie Roland DG Connect.
- Fokus auf Kosten und Kapazität – Behalten Sie den Überblick, ob solche Aufträge für Sie rentabel sind, indem Sie alle Kosten für den Druck überwachen, von den Arbeits- und Materialkosten bis hin zu den Gemeinkosten. Stellen Sie sicher, dass diese Auftragsart nicht zu Lasten Ihrer eigenen Produktion geht.
- Partnerbeziehungen pflegen – Bauen Sie Vertrauen auf durch konstante Qualität, Termintreue, gute Kommunikation und faire Preisgestaltung. Suchen Sie nach Partnerschaften, bei denen die Unternehmen gegenseitig Aufgaben auslagern, die zu ihren jeweiligen Spezialgebieten passen.
- Bleiben Sie auf dem Laufenden – Informieren Sie sich über aktuelle Trends. Folgen Sie Unternehmen, Blogs und Zeitschriften, um zu verstehen, wohin sich der Markt entwickelt und wie Sie der Nachfrage einen Schritt voraus bleiben können.
Sollten Sie neue Drucktechnologien einsetzen?
Expansion kann auch bedeuten, neue Drucktechnologien einzuführen, die eine größere Vielfalt an Druckoberflächen, Tinten, Formaten usw. verarbeiten können. Mit einem UV-Flachbettdrucker kann beispielsweise direkt auf nahezu jedes starre oder flexible Substrat gedruckt werden. Auf diese Weise lassen sich schnell und kostengünstig Schilder und Displays für den Innen- und Außenbereich, individuelle Produktdekorationen, industrielle Branding-Anwendungen, Kunstreproduktionen und vieles mehr herstellen. Das Geräteangebot reicht von kompakten Tischgeräten mit A5-Flachbett bis hin zu Druckbreiten von bis zu 2.500 mm für die Produktion im industriellen Maßstab.
Die neuesten Print-and-Cut-Geräte können auch die Herstellung profitabler Textildekorationen , Bodenaufkleber, Decals und langlebiger Fahrzeugfolierungen und -grafiken ermöglichen.
Ist der Personaleinsatz zu hoch?
Um das Produktionsvolumen und den Durchsatz zu steigern und höhere Gewinne zu erzielen, sollten Sie Ihren Workflow überdenken und herausfinden, wie Sie die einzelnen Schritte effizienter gestalten können.
- VersaWorks bietet viel Raum für Anpassungen und kann so konfiguriert oder umkonfiguriert werden, dass Ihr Drucker bei gängigen Substraten oder Anwendungen mit minimalen Rüstzeiten arbeitet. Nutzen Sie Funktionen wie die Voreinstellung von Warteschlangen und fügen Sie hochwertige, vom Hersteller entwickelte Medienprofile von Websites wie dem RolandProfileCenter hinzu, um Zeit zu sparen und bessere Ergebnisse zu erzielen.
- Workflow-Tools wie PrintAutoMate von Roland DG Connect können den Schablonendruck auf Flachbettdruckern zu einem großen Teil automatisieren.
- Falls Sie noch keine haben, sollten Sie über eine Aufwickelvorrichtung nachdenken, die verhindert, dass Drucksachen wie Tapeten sich auf dem Boden verteilen, Platz wegnehmen und beschädigt werden.
- Wenn der Platz vorhanden ist, können automatische Schneidemaschinen die Druckmedien präzise zuschneiden, während der Bediener andere Aufgaben erledigen kann.
Optimierte Workflow-Lösungen tragen dazu bei, die Produktivität der Bediener zu maximieren, und jede Automatisierung senkt die Arbeitskosten pro Einrichtung und Auftrag.
Sie haben Bedenken wegen der Einarbeitung der Mitarbeiter?
Verbessern Sie Gerätekenntnisse und technische Fähigkeiten, indem Sie Ihr Personal an umfassenden Schulungsprogrammen von Geräteherstellern und zertifizierten Betreibern teilnehmen lassen. Geschulte Mitarbeiter können anschließend andere Teammitglieder oder Neueinsteiger schulen.
Strategisch wachsen
Es ist nicht notwendig, Ihr gesamtes Unternehmen in einem Durchgang umzugestalten. Mit ein wenig Planung können Sie gut überlegte Schritte unternehmen, in neue Märkte expandieren, in die richtige Ausrüstung und Technologie investieren und Ihre Produktionskapazität erhöhen. Die Chancen sind da – es geht nur darum, den richtigen Weg zu finden.
Lassen Sie sich nicht von vermeintlichen Hindernissen davon abhalten, Ihr Unternehmen in die Zukunft zu führen. Sie haben die Möglichkeit, Ihr Unternehmen auf eine durchdachte und nachhaltige Weise deutlich zu erweitern. Schließlich sind Sie schon so weit gekommen: Warum jetzt aufhören?
Wenn Sie weitere Informationen zu den Themen in diesem Artikel wünschen, stehen Ihnen unsere Experten gerne zur Verfügung.