Das Bedrucken großer Stückzahlen, insbesondere von unregelmäßig geformten Artikeln, ist erheblich einfacher, wenn Sie eine Schablone für Ihren UV-Flachbettdrucker verwenden. Sie hält das zu bedruckende Objekt auf gleicher Höhe mit dem Druckkopf, verbessert die Genauigkeit und hilft, die Qualität und Geschwindigkeit der Druckausgabe zu maximieren.
Mit einem UV-Flachbettdrucker können Sie alle Arten von Werbeartikeln und Produkten aufwerten und eröffnen sich und Ihrem Betrieb für kundenspezifische Fertigung viele Möglichkeiten, das Produktangebot zu erweitern.
Dieser Artikel ist Teil einer Reihe von Anleitungen, die sich mit dem UV-Flachbettdruck befassen. Hier zeigen wir Ihnen, wie wir ein Firmenlogo auf mehrere USB-Sticks gedruckt haben, und geben Ihnen Tipps, wie Sie das Beste aus Ihrem Gerät herausholen können.
Verwendete Ausrüstung:
- VersaOBJECT MO-240 Flachbett-UV-Drucker
- 144 USB-Sticks (gleiches Modell, aber in verschiedenen Farben)
- Eine lasergeschnittene Schablone
- LV-290 Laserschneider
- Roland DG Connect PrintAutoMate
- Adobe Illustrator
Die Druckvorlage
- Unser erster Schritt bestand darin, ein geeignetes Design für den Aufdruck auf die USB-Sticks zu finden. USB-Sticks sind ein ideales Werbegeschenk für jedes Unternehmen, da sie klein, kostengünstig und leicht zu personalisieren sind. Wir haben uns dafür entschieden, das Logo von Roland DG aufzudrucken. Wir verwendeten zwei Versionen: das farbige Logo, das auf die silberne Metalloberfläche gedruckt wurde, und eine weiße Version für die farbigen Oberflächen.
- Als Nächstes haben wir die Druckfläche auf dem USB-Stick ausgemessen und dann die Designdatei in Adobe Illustrator erstellt. Designprogramme bieten im Wesentlichen die gleichen Funktionen, arbeiten Sie daher mit dem Programm, das Sie am besten kennen.
- Wir haben die Größe des Artboards auf 100 % der gemessenen Größe eingestellt, um das Design in seiner tatsächlichen Größe zu drucken. Unsere Druckvorlage bestand aus einfachen Vektorformen und Text und die weißen oder glänzenden Tintenschichten konnten leicht in Versaworks erstellt werden. Man kann die Schichten auch direkt in Versaworks einfügen.
- Um Glosstinte oder weiße Tinte zu einem Design hinzuzufügen, muss man lediglich die VersaWorks Spot-Farbbibliotheken mit RDG_WHITE oder RDG_GLOSS laden und die Bereiche entsprechend einfärben.
Vorbereitung und Beschickung der Schablone
Eine Schablone kann so einfach sein wie eine Kugel aus Spachtelmasse, die ein Objekt an seinem Platz hält. Da es sich bei diesem Projekt jedoch um mehrere Artikel handelte, wurde unsere Schablone speziell für diese USB-Sticks angefertigt. Mit unserer Druckdatei und einem Laserschneider haben wir eine exakte Schablone für die USB-Sticks erstellt. Hier ein kurzer Überblick über den Prozess:
- Zunächst wurde in Adobe Illustrator eine Datei erstellt, in der die USB-Sticks in 8 Zeilen und 18 Spalten dargestellt waren. Für gute Sichtbarkeit waren die Konturen weiß.
- Die Basis der Schablone bestand aus einer 10 mm dicken MDF-Platte. Für die obere Schicht verwendeten wir eine 3 mm dicke MDF-Platte, legten sie in einen CO2-Laserschneider und übermittelten diesem die Datei mit den Druckkonturen.
- Einige der Formteile wurden vorübergehend mit doppelseitigem Klebeband fixiert, um die zweite Platte mit der Schablone ausrichten zu können, und die beiden Teile wurden dann mit Sekunden- und Holzkleber miteinander verbunden.
- Um die Reflexion des UV-Lichts zu reduzieren, wurde die Schablonenoberfläche mit schwarzer Tinte bedruckt.
- Wir bestückten die Schablone mit den USB-Sticks und achteten darauf, dass alle fest eingesetzt und richtig ausgerichtet waren. Die USB-Sticks, die mit weißen Logos bedruckt werden sollten, wurden für eine einfachere Zuordnung der Designdatei oben auf der Schablone gruppiert. Nach dem Bestücken der Schablone haben wir sie auf das Flachbett der MO-240 geladen. Das Flachbett ist mit Löchern versehen, die ein schnelles und einfaches Ausrichten der Schablone ermöglichen. Für zusätzliche Stabilität kann die Schablone bei Bedarf mit Schrauben fixiert werden.
Druckvorbereitung und Druck
- Nachdem die Schablone korrekt ausgerichtet war, schlossen wir die Abdeckung und konfigurierten über das Bedienfeld der MO-240 die Einstellungen, einschließlich des Nullpunkts, der Druckbreite und der Höhe der Objekte.
- Dank einiger Vorabtests waren wir zuversichtlich, dass wir alles richtig eingestellt hatten und der Druck präzise sein würde. Mit einem Testdruck vergewisserten wir uns, dass alle Tintendüsen die Tinte korrekt abgaben.
Für die Zuordnung der richtigen Druckvorlagen zur Schablone kam Roland DG PrintAutoMate zum Einsatz. Mit diesem Programm lassen sich Dateien automatisch mit den entsprechenden Schablonen und Ausgabegeräten verknüpfen. Das ist besonders bei großen Stückzahlen nützlich.
- Wir haben das Schablonenlayout nach den genauen Maßen der Schablone erstellt. Dafür legten wir zunächst schachtelförmiges Objekt an, passend zu der Schachtel, in die der USB-Stick auf der Schablone eingelegt werden sollte. Wir fügten dem Objekt einen Bildrahmen hinzu und importierten unser farbiges Logo.
- Mit dem Werkzeug „Multiple Objects“ fügten wir dem Layout die richtige Anzahl von Objekten und die richtige Randgröße hinzu, sodass es perfekt zu unserer Schablone passte, und drückten Add, um die Objekte in das Schablonenlayout einzufügen.
- Wir haben das Schablonenlayout einem neuen Drucklayout zugewiesen, indem wir die druckbaren Abmessungen und den Nullpunktbereich unseres Geräts eingaben und das Schablonenlayout vor dem Speichern hinzufügten. Für den USB-Stick mit weißem Logo erstellten wir ein weiteres Schablonenlayout, indem wir diesen Vorgang wiederholten und das Schablonenlayout zu unserem Drucklayout hinzufügten.
- PrintAutoMate fügt eine Druckereinstellungsdatei zu VersaWorks 6 hinzu, der RIP-Software, die mit allen Roland DG-Druckern geliefert wird.
Hinweis: Obwohl Roland-Geräte mit vielen gängigen RIPs kompatibel sind, ist es meist am besten, die Software zu verwenden, die speziell für Ihr Gerät entwickelt wurde.
- Als Nächstes stellten wir sicher, dass die Job-Einstellungen im RIP korrekt waren. Bei den Qualitätseinstellungen wählten wir die Option „High Quality“ und vergewisserten uns, dass der Drucker die weiße Tintenschicht unter „Special Items“ in „Document Information“ erkannte.
- Nachdem wir mit unseren Einstellungen zufrieden waren, starteten wir den Druckauftrag und warteten, bis der Druckvorgang abgeschlossen war.
- Die fertigen USB-Sticks sahen toll aus, die Logos waren perfekt platziert und der Druck gestochen scharf. Und dank der UV-Drucktechnologie, war die Tinte sofort trocken und die USB-Sticks direkt einsatzbereit.
Fazit
Mit einem UV-Flachbettdrucker gibt es viele Möglichkeiten, Werbeartikel zu personalisieren. Dank des großen Farbmodells haben Sie auch beim CMYK-Druck beste Chancen, schwierige Unternehmensfarben wie Grün- oder Orangetöne zu treffen.
Eine Schablone ist eine hervorragende Ergänzung für Ihr Druck-Setup. Obwohl einfache Schablonen sehr effektiv sein können, ist es sinnvoll, für sich wiederholende oder komplexere Druckaufträge individuelle Schablonen anzufertigen.
Wenn Sie weitere Informationen zu den Themen dieses Artikels wünschen, wenden Sie sich bitte an Ihren Roland-Ansprechpartner oder sprechen Sie hier mit einem Experten.